Mehrzweckgebäude und Höhlermuseum, Untere Mühlgasse in Meerane

Der Baubestand im unmittelbaren Umfeld des Baugrundstückes stellt sich in Baualter, Architektur und Bauhöhe als sehr heterogen dar. Die stark unterschiedliche Baugestaltung reflektiert und transportiert die ästhetischen Ausprägungen der jeweiligen Errichterzeit und Epoche. Insofern zeugen die Bauwerke insbesondere in ihrem verschiedenartigen Zusammenspiel von zurückliegender wechselnder Geschichte und stiften Identität.

Nur aus der heutigen Betrachtung und der Sehnsucht nach Historie und Harmonie vermitteln die Bauwerke ein einheitliches und geordnetes Erscheinungsbild. Alter wird dabei gleichgesetzt mit Schönheit, ohne weiter zu differenzieren.

Die vorangegangenen Generationen haben die Kirche und das umliegende Areal und das entsprechend dem Zeitgeist und der Schönheitsideale der jeweiligen Epoche gestaltet. Eine übergeordnete vereinheitlichende Planung ist nicht ablesbar. Gerade die Vielschichtigkeit macht den städtebaulichen Reiz und die geschichtliche Erlebbarkeit aus.

Wie Gottfried Böhm bereits sagte: "Tradition ehren wir, indem wir sie weiterentwickeln".

In diesem Sinne wurde ein Mehrzweckgebäude errichtet, das modern ist und bei dem sich auf das Wesentliche konzentriert wurde. Dem heutigen Zeitgeist entsprechend ist da Gebäude somit schlicht und zurückhaltend konzipiert.

Angrenzend an das Baugrundstück, unter der italienischen Treppe, befindet sich einer der Zugänge zum Höhlersystem, welches sich durch den gesamten Altstadtkern zieht. Dies zum Anlass nehmend wurde im Erdgeschoss ein Höhlermuseum mit direkten Zugang zu den Höhlern eingerichtet.

In den Obergeschossen befinden sich Mehrzweckräume für die verschiedensten Anlässe: von Präsentationen bis Hochzeiten.

Fotografien: Haik Bauer